Hosting für WordPress ist beinahe bei jedem Anbieter zu finden. Ein simples Webspace-Paket mit MySQL Datenbank genügt meist vollkommen und auch die Installation stellt selbst für Menschen ohne tiefergehende Programmierkenntnisse kein allzugroßes Hindernis dar. Ganz anders sieht es bei der Bloggingplattform Ghost aus, denn diese basiert auf Node.js, „einer serverseitigen Plattform zum Betrieb von Netzwerkanwendungen, die auf der JavaScript-Laufzeitumgebung V8 basiert“.
Die Entwickler von Ghost haben sich sicherlich aufgrund von Vorteilen wie geringer Arbeitsspeicher-Nutzung sowie schnellerer und performanterer Ausführung im Vergleich zu PHP für Node.js entschieden, aber zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Ghost gab es nur sehr wenige Hosting-Anbieter, die Node.js angeboten oder unterstützt haben.
Ich selbst war nach der ersten Vorstellung der Idee zu Ghost von John O’Nolan Ende 2012 recht begeistert und habe mich 2013 auch an der erfolgreichen Crowdfunding Kampagne auf Kickstarter beteiligt (196,362 Pfund eingesammelt bei einem ursprünglichen Ziel von 25,000 £). Nach der Fertigstellung von Ghost wusste ich dann aber nicht so recht, wo ich Ghost hosten sollte…
Ghost Hosting Empfehlungen
Neben dem eigenen Managed Hosting Dienst von den Ghost Entwicklern, bei dem ein Blog fast bei allen Paketen 10 US-Dollar pro Monat kostet, wurden auch Amazon EC2 sowie DigitalOcean als gute und günstigere Alternativen für das Node.js Hosting empfohlen. Während Amazon EC2 von neuen Nutzern zwar sogar 12 Monate lang kostenlos genutzt werden kann, war mir die manuelle Einrichtung von Ghost auf der Amazon AWS Plattform dann doch immer noch zu kompliziert.
Komplizierte Einstellungen oder sogar das Hochladen der Ghost-Dateien sind dagegen bei DigitalOcean überhaupt nicht erforderlich, denn man kann direkt die aktuellste Version von Ghost automatisch installieren und einrichten lassen.
Zur Anmeldung muss man nur einen Benutzernamen und ein Passwort wählen und dann stehen bei der Einrichtung des Hostingpakets gleich verschiedene Server-Standorte (USA, Amsterdam, London und Singapore) sowie neben Ghost auch WordPress, Drupal oder ownCloud als „Applications“ zur Auswahl. Das kleinste Paket mit 512MB RAM, 20GB Speicherplatz und einem Prozessorkern kostet 5 US-Dollar pro Monat, also genau 60 US-Dollar im Jahr, was aktuell etwa 50 Euro entspricht.
Zum Testen von Ghost ist das Angebot von DigitalOcean optimal, weil man sich nach wenigen Mausklicks direkt ins Backend einloggen kann und nicht erst lange irgendwelche Anleitungen durchlesen oder sich über einen SSH Zugang noch mit Konsolenkommandos auf dem Server herumschlagen muss.
Gestandene IT-Profis arbeiten vielleicht lieber mit der Kommandozeile als mit grafischen Oberflächen, aber für Umsteiger von WordPress ist die für Ghost nötige Node.js-Einrichtung eben doch etwas viel Frickelei.
Kostenlose Alternative für bis zu 3 Ghost Blogs
Über eine Google-Suche bin ich dann noch auf OpenShift von RedHat gestoßen, die kostenloses Hosting für bis zu drei Ghost Blogs oder andere Applications mit je 1GB Speicherplatz anbieten.
Das PaaS (Platform as a Service) Angebot läuft soweit ich es erkennen konnte, auch in der „Cloud“ von Amazon und bietet neben Node.js Hosting für Ghost eine riesige Palette an „Web Frameworks“, Datenbanken und Tools wie z.B. Java (JBoss EAP, Wildfly, Tomcat, etc.), PHP, Ruby, Python, Perl, MySQL, MongoDB, PostgreSQL, Jenkins, und viel mehr.
Zur Einrichtung von Ghost (oder WordPress, Drupal, etc.) kann man ähnlich wie bei DigitalOcean zwischen verschiedenen vorbereiteten Applications wählen, wenn man ein neues „Gear“ erstellt. Ein Gear ist also quasi eine Anwendung oder eine Webseite und bekommt eine eigene Sub-URL im Format „http://appname-accountname.rhcloud.com/“.
Nach Erstellung des Gears kann man dann die Domain, die man für das Ghost Blog oder die Anwendung nutzen will, per CNAME auf die OpenShift Sub-URL aufschalten. Für Neulinge mag das nun komplizierter klingen als es ist, meist genügen aber wenige Klicks beim Domainanbieter und man muss in den DNS-Einstellungen nur die Sub-URL in das Feld für „www“ kopieren und abspeichern.
Mit dem kostenlosen Account sind wie gesagt bis zu 3 „Gears“ kostenlos, das heißt man kann drei Ghost Blogs anlegen, ohne irgendwelche Zahlungsdaten etc. eingeben zu müssen. Ein Shared SSL Zertifikat für rhcloud.com kann ebenfalls zur Absicherung des Login-Bereichs etc. genutzt werden. Will man sein eigenes SSL-Zertifikat für eine eigene Domain verwenden, kann man nach Eingabe von Kreditkartendaten den ebenfalls kostenlosen „Bronze“-Account mit erweiterten Features nutzen.
Der Bronze-Account beinhaltet ebenfalls drei kostenlose „Gears“, kann aber für 0,02 US-Dollar pro Stunde und Gear auf bis zu 16 Gears (Blogs, Webseiten, Applications) erweitert werden. Der kostenlose Basis-Speicherplatz von 1GB pro Gear ist ebenfalls für 1 US-Dollar pro GB und Monat erweiterbar. Außerdem können die Gears mit mehr RAM oder Prozessorleistung in den Schritten „Small.highcpu“ (0,025 US-Dollar pro Stunde), „Medium“ (0,05 US-Dollar pro Stunde) und „Large“ (0,10 US-Dollar pro Stunde) aufgewertet werden.
Für die meisten (Ghost) Blogs wird das kostenlose Standard-Gear aber vollkommen ausreichen, zumal OpenShift mit „Application auto scaling“ angeblich automatisch auf Traffic reagiert und entsprechende Ressourcen zuweist. Für den Fall eines Falles ist es dennoch gut zu wissen, dass man nicht eingeschränkt ist und ohne hektisches „Umziehen“ der Webseite für Wachstum gewappnet ist.
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